So ziehen Sie ein gesundes Ferkel auf

Die Aufzucht gesunder Ferkel ist entscheidend für eine erfolgreiche Schweineproduktion. Ferkel sind in den ersten Lebensphasen besonders empfindlich und benötigen ein ausgewogenes Konzept für Fütterung, Umwelt, Krankheitsvorsorge und allgemeines Management. Die Grundlage für ein gesundes Ferkel beginnt mit einer gesunden Sau. Um dem Ferkel die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start zu geben, ist es wichtig, die Entwicklung des Darms so früh wie möglich positiv zu unterstützen.

1. Die Sau

Um dem Ferkel die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start zu geben, ist es wichtig, die Entwicklung des Darms so früh wie möglich positiv zu unterstützen – am besten schon vor der Geburt durch die Fütterung der Muttersau. Durch ein gezieltes Fütterungsmanagement kann die Qualität und Quantität des Kolostrums positiv beeinflusst werden.

Die maternale Prägung, d.h. die Übertragung von Mikroben von der Muttersau auf das Neugeborene während der Geburt, des Säugens und der ersten Lebensphase, trägt dazu bei, das Darmmikrobiom des Neugeborenen zu etablieren und die Entwicklung der Darmbarriere zu prägen. Die Entwicklung des Immunsystems der Ferkel und damit ihr Wachstum und Überleben werden von der Mikrobiota der Sau beeinflusst.

2. Aufnahme von Kolostrum

Ferkel kommen ohne mütterliche Immunität zur Welt. Deshalb ist die möglichst frühzeitige Aufnahme von Kolostrum für die Neugeborenen unerlässlich. Durch die Plazentaschranke werden sie ohne mütterliche Antikörper geboren. Das bedeutet, dass sie keinen Schutz gegen Infektionen und Krankheiten haben. Aus diesem Grund ist eine sofortige und ausreichende Versorgung mit Kolostrum unerlässlich und spielt eine entscheidende Rolle im Abferkelmanagement. Mit zunehmender Wurfgröße kann die Kolostrummenge pro Ferkel jedoch unzureichend sein.

Vor allem die leichteren und später geborenen Ferkel erhalten weniger Kolostrum und haben daher schlechtere Startbedingungen. Bei großen Würfen oder solchen, bei denen die Sauen ein geringeres Kolostrumangebot haben, kann dies schnell zu Versorgungsengpässen bei den Saugferkeln führen. In diesen Situationen empfiehlt es sich, den Ferkeln eine zusätzliche Post-Kolostrummilch (BEWI-SAN Piglet Start) anzubieten.

3. Fütterungskonzept

Nach dem Kolostrum benötigen die Ferkel eine kontinuierliche Energiezufuhr, um ihr schnelles Wachstum zu unterstützen. In den ersten Wochen sind die Ferkel ausschließlich auf die Sauenmilch angewiesen, die sie mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Da die moderne Sau immer mehr lebend geborene Ferkel zur Welt bringt, ist eine alternative Fütterungsstrategie im Betrieb erforderlich.

Eine ausreichende Nährstoffversorgung ist wichtig für die Reifung des Darmimmunsystems und schützt vor Durchfallerkrankungen während der Neugeborenen- und Absetzzeit. Optimal abgestimmte Milchaustauscherrezepturen können dies durch den Zusatz von Probiotika, organischen Säuren und anderen Inhaltsstoffen unterstützen (BEWITAL-Vorsorge-System).

Die Ergänzung der Sauenmilch mit einem hochwertigen Milchaustauscher hat viele Vorteile. Eine gute Aufnahme von schmackhaftem Futter im Saugferkelalter ist entscheidend für eine gute Darmentwicklung und eine ausgewogene Darmmikrobiota, was zu einer ausgezeichneten Ferkelgesundheit führt. Die zusätzliche Fütterung von hochwertigem Milchaustauscher führt zu höheren Absetzgewichten und geringerer Sterblichkeit. Außerdem sind die Ferkel homogener, was weitere Vorteile nach dem Absetzen mit sich bringt.

4. Darmgesundheit

Ein gesunder Darm ist der Schlüssel zu einem gesunden Schwein. Ferkel sind in ihrer frühen Lebensphase sehr anfällig für Infektionskrankheiten und ein wirksames Management erfordert sowohl vorbeugende Maßnahmen als auch ein rechtzeitiges Handeln. Die Unterstützung der Darmgesundheit spielt eine wichtige Rolle für den langfristigen Erfolg.

Die Reifung des Magen-Darm-Trakts der Ferkel ist ein Prozess, der bereits kurz nach der Geburt beginnt und sich in der Phase nach dem Absetzen fortsetzt. Eine Modulation des Darmmikrobioms kann das Wachstum verbessern und die Gesundheit der Schweine fördern. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Fütterungskonzepte zu fördern, die sich auf die Stärkung der Darmbarriere, die Reduktion von oxidativem Stress, die Vermeidung von Krankheitserregern und die Modulation der Mikrobiota in der Ferkelaufzucht abzielen.

5. Absetzmanagement

Das Absetzen ist eine der kritischsten Phasen im Leben eines Schweins und ist mit viel Stress verbunden. Die jungen Ferkel werden von ihrer Mutter getrennt und in eine neue Umgebung gebracht. Wird diese stressige Zeit nicht sorgfältig gemanagt, kann dies zu Gewichtsverlust, Gesundheitsproblemen und sogar zu einer erhöhten Verlustrate führen.

Ein optimales Absetzmanagement ist entscheidend für die Erhaltung der Gesundheit und muss frühzeitig vorbereitet werden. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, muss das Fütterungsregime bereits in der Abferkelbucht angepasst werden. Nach der Fütterung eines Milchaustauschers mit hohen Anteilen an Milcheiweiß ändert sich die Zusammensetzung des Beifutters oder des flüssigen Prestarters hin zu höheren Anteilen an pflanzlichem Eiweiß und Kohlenhydraten. Sorgfältig ausgewählte Inhaltsstoffe helfen, die Ferkel frühzeitig an die Verdauung pflanzlicher Bestandteile zu gewöhnen.

Zusammenfassung

Mit Hilfe eines konsequenten Kolostrum- und Fütterungsregimes kann die Darmentwicklung des Ferkels frühzeitig positiv unterstützt werden und das Ferkel wird optimal auf die kritische Phase des Absetzens vorbereitet.

Eine erfolgreiche Säugephase kombiniert mit einer reibungslosen Absetzphase reduziert das Auftreten von Verdauungsstörungen auf ein Minimum, beugt gesundheitlichen Problemen vor und fördert die Aufzucht robuster und einheitlicher Jungtiere.