So unterstützen Sie den Stoffwechsel von Schweinen ganzheitlich – auch bei Hitze
Steigende Temperaturen und häufigere Wetterextreme im Zuge des Klimawandels machen Hitzestress in der Schweinehaltung zu einer immer größeren Herausforderung – und zwar längst nicht mehr nur im Hochsommer. Schweine sind aufgrund ihrer Physiologie besonders hitzeempfindlich: Ihnen fehlen fast vollständig funktionierende Schweißdrüsen, sodass sie überschüssige Wärme kaum nach außen abgeben können. Gerät die Umgebungstemperatur oberhalb der thermoneutralen Komfortzone (für ausgewachsene Schweine zwischen etwa 15–28 °C), ist der Organismus nicht mehr in der Lage, die eigene Körperwärme ausreichend abzuführen.
In der Folge droht Hitzestress – ein Zustand, der mit vielfältigen negativen Konsequenzen für Stoffwechsel, Gesundheit und Leistung der Tiere verbunden ist.
Thermoregulation und Stressreaktionen
Schweine versuchen bei hohen Umgebungstemperaturen auf verschiedene Weise, ihre Körperwärme abzugeben. Typische Anzeichen von Hitzestress sind erhöhte Atemfrequenz (Hecheln) und Trägheit. Durch das Hecheln wird über die Lunge Verdunstungskälte erzeugt, allerdings geht dabei auch vermehrt CO₂ verloren – ein Effekt, der langfristig zu einem gestörten Säure-Basen-Haushalt beitragen kann. Häufig legen sich die Tiere auf kühle Bodenflächen, suhlen sich in Wasser oder verteiltem Kot (um über Verdunstungskälte ihre Haut zu kühlen) und meiden engen Körperkontakt zu Artgenossen.
Dennoch reicht diese körpereigene Thermoregulation oft nicht aus, um hohe Stalltemperaturen zu kompensieren. Die innere Körpertemperatur beginnt zu steigen, was eine akute Stressreaktion im Tier auslöst. Dies geht mit der einer vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol einher.
Erhöhter Energiebedarf und oxidativer Stress
Ein weniger offensichtlicher, aber folgenreicher Effekt von Hitzestress ist die Veränderung im Stoffwechsel der Schweine. Zum einen steigt der Erhaltungsbedarf der Tiere, da vermehrt Energie für die Aktivierung von Kühlmechanismen (z. B. Hecheln, periphere Durchblutung der Haut) aufgewendet wird. Zum anderen werden in den Zellen mehr freie Radikale gebildet – die oxidativen Stoffwechselprozesse laufen also auf Hochtouren.
Dieser oxidative Stress kann Zellschäden verursachen und wichtige Moleküle (wie z. B. Enzyme oder DNA) angreifen. Normalerweise verfügt der Organismus über Antioxidantien (z. B. Vitamin E, Vitamin C, bestimmte Enzyme), um freie Radikale unschädlich zu machen. Unter Hitzestress gerät dieses Gleichgewicht jedoch aus den Fugen: Es entstehen vermehrt Radikale, während gleichzeitig die Futteraufnahme sinkt und damit weniger antioxidative Nährstoffe aufgenommen werden. In der Folge kann das Immunsystem geschwächt werden und insgesamt die Gesundheit des Tieres leiden.
Auswirkungen auf Verdauung und Stoffwechsel
Hitzestress beeinflusst auch die Verdauungsphysiologie der Schweine. Um Wärme abzugeben, wird die Durchblutung der Körperperipherie (Haut) gesteigert, wohingegen die Blutversorgung von inneren Organen wie dem Verdauungstrakt reduziert wird.
Diese Umverteilung kann die Magen-Darm-Funktionen beeinträchtigen. Schon kurze Hitzeperioden können die Darmwand-Integrität verschlechtern, wodurch die geschädigte Darmschleimhaut durchlässiger wird (leaky gut). Damit verstärkt sich der Kreislauf aus Entzündungsreaktionen und metabolischer Belastung weiter.
Maßnahmen und Fütterungslösungen bei Hitze
Angesichts der vielfältigen Auswirkungen ist es essenziell, Hitzestress proaktiv zu managen. Schweine müssen jederzeit Zugang zu frischem, kühlem Trinkwasser haben – eine laktierende Sau benötigt in heißen Phasen über 40–50 Liter Wasser am Tag. Weiterhin sollte die Fütterungsstrategie an hohe Temperaturen angepasst werden. Eine reduzierte Rohfaser- und Proteinversorgung (bei gleichzeitiger Versorgung mit hochwertigen, leicht verdaulichen Aminosäuren) kann die spezifisch-dynamische Wirkung der Futterverwertung senken, da vor allem faser- und proteinreiche Futter viel Wärme bei der Verdauung freisetzen. Stattdessen sollte der Energiegehalt der Ration erhöht werden, um die verringerte Futtermenge zu kompensieren.
Neben Fetten spielen antioxidative Nährstoffe eine wichtige Rolle: Die Versorgung mit Vitamin E und Vitamin C sollte im Sommer eher am oberen Ende der Empfehlung liegen, da diese Substanzen dem erhöhten oxidativen Stress entgegenwirken. Als Lösung haben wir zwei Ergänzungsfuttermittel entwickelt, die gezielt auf die ganzheitliche Stoffwechselunterstützung der Tiere in Phasen erhöhten Bedarfs (Laktation, Hitzestress, oxidativer Stress) abzielen.
Unsere Lösungen:
BEWI-FATRIX® CX ist ein Ergänzungsfuttermittel für hochleistende Schweine zur ganzheitlichen Stoffwechselunterstützung in Phasen erhöhten Bedarfs
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- Vitamin C und E mit antioxidativer Wirkung im Stoffwechsel
- enthält Pfeffer (Capsicum annuum) und Weidenrinde (salix spec.) mit allen natürlichen Bestandteilen
BEWI-FATRIX® Fortify ist ein Ergänzungsfuttermittel, das für alle Tierarten konzipiert wurde, um den Stoffwechsel in Phasen erhöhten Bedarfs zu unterstützen.
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