Mehr Milch und Inhaltstoffe durch geschützte Aminosäuren
Die Milchviehhalter konnten die Leistung ihrer Milchkühe in den vergangenen Jahren kontinuierlich steigern. Fortschritte in der Züchtung und auch die Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen haben ihren Beitrag dazu geleistet. Mit dieser Entwicklung der Milchleistung ist auch eine bedarfsgerechte Versorgung unter anderem mit Energie und Protein über die Fütterung wichtiger denn je.
Hochleistende Milchkühe brauchen Aminosäuren
Veränderte Rahmenbedingungen auf der Kosten- aber auch der Erlösseite als auch die Verschärfungen im Dünge- und Umweltrecht lenken den Blick immer mehr auf eine nachhaltige Verwertung der Nährstoffe. Die Futter- und vor allem die Protein(Stickstoff)-Nutzungseffizienz spielt in der Milchproduktion eine immer wichtigere Rolle. Diese zu verbessern, lohnt sich vor dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit und Reduzierung der Stickstoff-Emissionen. Verschiedene Veröffentlichungen beschäftigen sich mit der Absenkung der Rohproteingehalte in der Ration und anschließender Aminosäurezulage. Hierbei wird in erster Linie Methionin als erst- und danach Lysin als zweitlimitierende Aminosäure zugelegt. Ziel ist dabei die Deckung des Aminosäurebedarfes, um Leistungseinbußen durch eine Rohprotein-reduzierte Fütterung zu vermeiden.
Rückmeldungen aus der Praxis zeigen, dass sich damit Protein (Stickstoff) einsparen lässt. Gleichzeitig waren Verbesserungen des Gesundheitsstatus und beim Brunstverhalten sichtbar.
Verbesserung des Protein-, Energie- und Fettstoffwechsels
In der Praxis hat sich eine reduzierte Rohproteinversorgung (ca. 160g XP bzw. nXP/kg TM) vielfach durchgesetzt. Hochleistende Milchkühe haben häufig bereits zu Laktationsbeginn eine negative Nährstoffbilanz. Der physiologische Nährstoffbedarf für die Milchleistung kann dabei nicht über die Futteraufnahme gedeckt werden. Eine weitere Rohproteinabsenkung (unter 160g/kg T) in der Futterration würde in diesem Fall die negative Nährstoffbilanz noch verstärken und hätte potentiell Leistungseinbußen bzw. gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge.
Umgekehrt kann in dieser Situation durch Zulage von Aminosäuren (Methionin und teilweise auch Lysin) bei einem Proteinversorgungsniveau von 160g/kg TM eine Verbesserung des Protein-, Energie- und Fettstoffwechsels erfolgen.
Praxistest: 2,3 kg mehr Milch durch optimierte Proteinversorgung
In einer hochleistenden Holstein-Friesian-Herde (130 Kühe, 10.500kg Milch/Kuh und Jahr) konnte in einer Parallel-Untersuchung über sieben aufeinanderfolgende Milchkontrollen eine Steigerung der Milchmenge um 2,3kg/Tag abgesichert werden (Abb. 1). Die Gesamtration hatte ein Proteinniveau von 160g/kg TM. Alle Kühe erhielten in der Zeit eine Maissilage-basierte Ration mit Ergänzung von Biertreber, Rapsextraktionsschrot, Getreideschlempe und Maiskleberfutter. Über das Kraftfutter am Roboter wurde der Testgruppe die entsprechende Menge an BEWI-FATRIX® LM 101 zusätzlich zugeteilt.
Abb. 1 Milchleistung und Milchinhaltsstoffe mit BEWI-FATRIX® LM 101 (Hovenjürgen, 2021)
Fazit: Eine Zulage von Aminosäuren hat mehrere positive Effekte!
Durch die optimierte Bereitstellung der Aminosäuren im Dünndarm der Kuh ist bei den meisten Rationen zudem eine Verbesserung von Milchleistung und Milchinhaltsstoffen möglich. Ergebnisse aus der Praxis bestätigen dies. Die Effekte auf Milch- und Milchfettmenge bestätigen den positiven Effekt der Aminosäurezulage auf den Energie- und Fettstoffwechsel. Neben der deutlich verbesserten Wirtschaftlichkeit ergibt sich auch das Potential für Reduzierungen der Stickstoff- und Phosphorausscheidungen wodurch die Nutzungseffizienz der Milchkuhhaltung steigt.
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Innovation braucht Forschung. Unsere eigene Abteilung für Forschung & Produktentwicklung treibt den Innovationsfortschritt bei uns an. Ziel ist es, wirtschaftlich sinnvolle Erkenntnisse der Wissenschaft möglichst zeitnah in die Praxis umzusetzen – in eigene Produkte und in solche, die wir mit Kunden gemeinsam entwickeln und realisieren. Unsere Partnerfarm im Bereich Milchkühe ist der Hof Hinnemann in Laer (NRW). Der Betriebsleiter Philipp Hinnemann ist stets auf der Suche nach den richtigen Stellschrauben, um das Maximale in Sachen Gesundheit und Leistung aus seiner Herde herauszuholen.
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