Gesunde Ferkel erfüttern

Um gegen Erreger wie Streptokokken oder Clostridien vorzugehen, setzen Schweinehalter zunehmend auf spezielle Futterzusätze mit mittelkettigen Fettsäuren (MCFA). Mit Erfolg, wie Erfahrungen aus der Praxis belegen.

Vor allem Streptokokken bereiten nach wie vor vielen Ferkelerzeugern Sorgen. Der Erreger Streptococcus suis gilt bei Saug- und Aufzuchtferkeln mittlerweile als wichtigster bakterieller Keim. Die Folgen für die betroffenen Betriebe können dramatisch sein. Daneben sind auch Infektionen mit Clostridien weit verbreitet und häufig an Durchfällen bei Ferkeln beteiligt. Diese führen oftmals zu deutlich erhöhten Verlusten.

Der Infektionsdruck dieser Erreger auf die Tiere ist ein Hauptgrund für den Einsatz von antibiotischen Arzneimitteln. In nicht seltenen Fällen führt dies zu einer deutlich erhöhten Therapiehäufigkeit und dem Überschreiten der kritischen Kennzahlen im staatlichen Antibiotikamonitoring.

Viele Betriebe suchen daher besonders im Bereich der Fütterung nach Alternativen. Hier haben sich in den letzten Jahren unter anderem pflanzliche Futterzusätze mit mittelkettigen Fettsäuren (MCFA) etabliert.

In der Praxis bewährt

Die verschiedenen Futterzusätze mit MCFA wurden bereits vielfach sowohl in den Versuchsanstalten als auch auf landwirtschaftlichen Betrieben getestet. Je nach Art und Dosierung der verwendeten Säuren wurde hier allerdings zum Teil eine reduzierte Futteraufnahme bei den Tieren beobachtet – sprich bei zu hohen Zulagen. Die Folge waren verringerte Leistungen.

In der Praxis haben sich daher neuerdings sogenannte matrixverkapselte Produkte und die Zulage von ätherischen Ölen oder Aromastoffen bewährt. Sie haben die Akzeptanz bei den Tieren deutlich verbessert. Die folgenden Praxisbeispiele zeigen, welchen Nutzen der Einsatz solcher Futterzusätze in den Schweinerationen haben kann.

Im ersten Fall hatte ein Ferkelerzeuger über längere Zeit mit erhöhten Verlusten in der Aufzucht infolge von nachgewiesene Streptokokkeninfektionen zu kämpfen. Diese äußerten sich bei den Tieren vielfach in den gefürchteten Hirnhautentzündungen, die oft über eine Ohrentzündung entstehen.
Das Behandeln einzelner Ferkel kommt in diesem Falle in der Regel zu spät, sodass der Tierarzt anordnete, die gesamte Gruppe antibiotisch zu behandeln. Aufgrund der regelmäßigen Behandlungen stieg der Therapieindex im Antibiotikamonitoring des Betriebs allerdings immer weiter an, sodass der Landwirt gezwungen war, einen Maßnahmenplan vorzulegen.

Gemeinsam mit seinem Tierarzt und Futtermittelberater entschied er sich unter anderem für den Einsatz eines Futterzusatzes auf Basis von mittelkettigen Fettsäuren. Der Futtermittellieferant mischt das Produkt seitdem mit einer Menge von 5 kg/t direkt in das Ferkelfutter ein.
Der Effekt ließ nicht lange auf sich warten. Der Einsatz dieser Säuremischung in der Ferkelaufzucht hat sich positiv auf den Gesundheitsstatus der Tiere ausgewirkt. Insbesondere der Erregerdruck hinsichtlich Streptokokken konnte spürbar reduziert werden. Gleichzeitig verringerten sich der Antibiotikaeinsatz und damit die Medikamentenkosten, was sich letztendlich auch in einem niedrigen Therapieindex wider-gespiegelt hat.

Auch bei den Sauen eingesetzt

Beim zweiten Praxisfall handelt es sich um einen Betrieb, der wiederholt Probleme mit erhöhten Verlusten sowohl bei den Sauen als bei den Saugferkeln hatte. Die Labordiagnostik bestätigte auch hier den Erreger Streptococcus suis als wesentliche Ursache.
Nach Rücksprache mit seinem Futtermittelberater änderte der Landwirt seine Futterrationen dahingehend, dass er sowohl im Laktations- und Tragefutter als auch im Ferkelfutter ein MCFA-Produkt einmischte. Die Einsatzmengen lagen im Tragefutter bei 2 kg/t und im Laktations- sowie Ferkelfutter bei 4 kg/t.

Die Sanierung gestaltete sich in diesem Fall jedoch deutlich hartnäckiger, da bei den tragenden Sauen kein striktes Rein-Raus-Verfahren gewährleistet werden konnte. Infektionsketten ließen sich so nicht hundertprozentig unterbrechen.
Aber auch in diesem Betrieb gingen die Verlustraten nach Einsatz der MCFA stetig zurück. So sanken die Ferkelverluste von anfänglich knapp 20 wieder auf unter 15 Prozent. Insgesamt kann der Sauenhalter heute einen verbesserten Gesundheitsstatus auf dem Betrieb verzeichnen.

Auch die Hygiene muss stimmen

Werden MCFA-haltige Futterzusätze eingesetzt, ist dies bei der Rationsgestaltung zu berücksichtigen. Das betrifft insbesondere den Fett- beziehungsweise Energiegehalt, den diese Produkte mit in die Rationen bringen. Dies spart letztlich auch Kosten. Der Einsatz von mittelkettigen Fettsäuren ist allerdings kein Allheilmittel im Vorgehen gegen Erreger wie Streptokokken. Ohne ein ausgefeiltes Hygienemanagement sind die Erfolgsaussichten gering. Hierzu zählen ein konsequentes Rein-Raus-Verfahren samt Reinigung und Desinfektion der Abteile sowie eine penible Hygiene bei der Kastration und dem Kupieren der Schwänze – sofern diese Maßnahmen noch erfolgen.

Nicht weniger wichtig ist neben qualitativ hochwertigen Futtermitteln das Bereitstellen von ausreichend und vor allem hygienisch einwandfreiem Tränkwasser. Außerdem gilt es, psychische Belastungen für die Tiere und Rangordnungskämpfe weitestgehend zu vermeiden, sodass keine neuen Eintrittspforten für Bakterien geschaffen werden.

Besonders in kritischen Phasen, wie dem Absetzen von der Sau oder dem Umstallen in die Mast, kann der Einsatz von mittelkettigen Fettsäuren aber dazu beitragen, die Tiere zu entlasten. Durch den positiven Einfluss auf die Darmgesundheit – unerwünschte Keime werden unterdrückt und erwünschte gefördert – wird auch die Gesundheit der Tiere insgesamt verbessert. Nicht zuletzt tragen MCFA dazu bei, den Antibiotikaeinsatz weiter zu reduzieren.

Das leisten mittelkettige Fettsäuren

Mittelkettige Fettsäuren (MCFA) wirken gegen grampositive Bakterien wie Streptokokken und Clostridien und können so die Besiedlung des Darms auf natür­liche Weise positiv beeinflussen. Aufgrund dieser antibakteriellen Wirkung und ihrer energieliefernden Inhaltsstoffe spielen MCFA heute in der Schweinefütterung eine wichtige Rolle. Sie fördern das Zottenwachstum und erhöhen so auch die Verdaulichkeit des Futters, wodurch der Futteraufwand gesenkt werden kann. Der Ein­satz von MCFA hat sich speziell in anspruchsvollen Fütterungsphasen, z.B. nach dem Absetzen der Ferkel, bewährt. Ziel ist es, die Immunität der Tiere so früh wie möglich zu stärken und gleichzeitig den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren.

Die antibakterielle Wirkung von mittelkettigen Fettsäuren auf schweinespe­zifische Bakterien ist unterschiedlich. Laurinsäure beispielsweise gilt als besonders aktiver und antibakterieller Wirkstoff. Zu den mittelkettigen Fettsäuren zählen auch Capron­, Capryl­ und Caprinsäure. Sie kommen natürlicherweise vor allem in tropischen Pflanzenfetten wie Kokosfett und Palmkernöl vor. Mit einer gezielten Auswahl und Kombination der verschiedenen Säuren lassen sich synergistische Effekte erzielen, was die Wirkung verstärkt. Hierzu trägt auch der Einsatz von phytogenen Zusatzstoffen wie ätherischen Ölen und deren Extrakten bei.

Streptokokken nicht unterschätzen

Der Erreger Streptococcus suis infiziert die Ferkel meist schon bei oder kurz nach der Geburt. Die Keime gelangen über kleinste Wunden wie den Nabel oder den Kronsaum in den Körper. Weitere Eintrittspforten sind Wunden durch Kastration oder Kupieren. Die Besonderheit der gefährlichen Streptokokkenstämme liegt dar­in, dass sie in die Blutbahn gelangen. Über das Blut können sich die Erreger dann in bestimmten Stellen des Körpers ansiedeln und vermehren.

Haben sich Streptokokken erst einmal im Tier angesiedelt, können sie die vielfältigsten Symptome verursachen. Hierzu zählen unter anderem Entzün­dungen von:

  • Hirnhaut,
  • Gelenken,
  • Nabel,
  • Mittel-­ und Innenohr.

 

Darüber hinaus kann es zu erhöhter Neugeborenensterblichkeit kommen und es können plötzliche Todesfälle durch Herzklappenentzündungen oder aufgrund einer Blutvergiftung auftreten. Problematisch und ebenso kostspielig sind für die Betriebe aber oftmals auch die Folgen einer Streptokokkeninfektion, die für den Landwirt nicht immer direkt sichtbar sind. Hier sind vor allem Lungenbeschwerden und Fruchtbarkeits­störungen zu nennen.

Unsere Lösung: BEWI-FATRIX® SynerG+

Das Ergänzungsfuttermittel BEWI-FATRIX® SynerG+ ist ein matrixverkapseltes Kombinationsprodukt auf Basis von Laurinsäure, Monoglyceriden kurzkettiger Fettsäuren und Pflanzenextrakten und wurde speziell zur Hemmung des Bakterienwachstums auf schweinehaltenden Betrieben entwickelt.

Ihre Vorteile:

  • Optimiert die Aufzucht und verbessert den Gesundheitsstatus der Tiere
  • Senkt das Infektionsrisiko (z.B. durch Streptokokken, Clostridien)
  • Die spezielle Kombination mit Aromastoffen (Pflanzenextrakte und ätherische Öle) schafft nachgewiesene Synergieeffekte
  • Die Matrixverkapselung sichert die langsame und kontinuierliche Freisetzung aller Wirkstoffe über den gesamten Dünndarm bis ans Ziel
  • Für die Fütterung „ohne Gentechnik“ geeignet (VLOG-geprüft)